Die Künstlerin arbeitet sowohl als Malerin, als Bildhauerin, nutzt auch das Medium Fotografie, Zeichnung und grafische Techniken, bevorzugt in räumliche Konzepte eingebracht. Das Bindeglied zwischen diesen sehr heterogenen Verfahren ist die Art und Weise, in der sie sich der Wirklichkeit nähert und ihr Verhältnis zu Geschichte und Gegenwart artikuliert. (…)
Die Bodenobjekte muten pflanzlich beziehungsweise organisch an. Hier mumifizierte Äste, dort unbestimmbare Hohlkörper, Hülsen tituliert. (…)
Ariane Hackstein
Darüber hinaus bezieht sie sich jedoch auf einen Bildbegriff, der weitaus älter ist als die Ölmalerei. Schon ägyptische Mumienporträts und Ikonen waren in Wachs gemalt. (…)
Die Zeichnungen haben aber noch mehr und vielleicht offensichtlichere Gemeinsamkeiten mit den Objekten oder den Wachsbildern. Da wäre die naturhafte Farbigkeit zu nennen: Umbra, Terrakotta, Schwarz und Weiß. Naturhaft ist auch die Eigenschaft der Zeichnungen, aus mehreren Lagen zu bestehen: wie in Wachstumsringen liegen die Blätter übereinander, das obere, wie bei einer Baumrinde, mit der charakteristischen, markanten Zeichnung. Aber auch diese wirkt, wie alles, vorläufig, transitorisch, es gibt keine endgültige Form. (…)
Dr. Ulrich Heimann
Beim Archiv geht es um die Sammlung, Sicherung und Lagerung von Dingen, Relikten, Ablagerungen aus der Natur, Gesellschaft und Kultur. Objekte und Spuren werden erfasst, konserviert und archiviert, in Schubladen, Schreinen und anderweiligen Behältnissen. Die Vielzahl der Dinge erfährt eine Vereinheitlichung durch ein von ihr bevorzugtes Material: Bienenwachs, entweder weiß gebleicht oder natürlich gelb, mit spuren von Schmutz, Wachs oder dort eingelagerten Insekten. (…)
Dr. Christoph Kievelitz
Niemandsland lautet der Titel dieser kleinen Serie von Landschaftsbildern.
Vage und verschwommen erkennen wir Bäume und Landschaftliches. Sie verwendet vorgefundene Fotografien (niemals eigene Fotos), Fotos von Bäumen und Brachland, beliebige Landschaftsmotive sind ihre Bild-Grundlage. (…)
Ariane Hackstein