vom verschwinden der wirklichkeit
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Barbara Wagner entwickelt ihre künstlerische Arbeit in unterschiedlichen Werkgruppen. Im Zentrum steht dabei eine in gewaltigen Schubladen zusammen getragene Ansammlung von Dingen und Objekten, die durch einen Wachsüberzug äußerlich vereinheitlicht und dem direkten Zugriff des Betrachters entzogen worden sind. Die äußere Gestalt gibt zwar noch den ursprünglichen Kontext, Gebrauchsspuren, Funktionszusammenhänge zu erkennen.Durch die Wachsschicht sind die Dinge jedoch in ihrer jeweiligen Zuständlichkeit konserviert und musealisiert, in der Vereinheitlichung von Farbe und Faktur in Objekte der ästhetischen Anschauung transformiert. (…)
Indem sie Fundstücke aus ihren Funktionszusammenhängen löst und ästhetisch verfremdet, verändert sie deren Semiotik und erreicht damit eine Irritation, die Aufmerksamkeit für Unbewusstes und Vergessenes schafft. Dabei findet sie einen sinnlichen Ausdruck für Vorstellungen, die kaum logisch-rational greif- oder fassbar sind. Sie verweist auf Gewesenes ebenso wie auf Mögliches. (…)
Dr. Christoph Kivelitz